SV Bondorf – TSG Reutlingen 2 27:27 (16:14)
Durch ein spektakuläres Tor mit der Schlusssirene gelingt dem SV Bondorf noch ein Punktgewinn, nachdem durch einen erneuten Durchhänger wieder eine Führung aus der Hand gegeben wurde.
Nach dem katastrophalen Auftritt des SV Bondorf letzte Woche in Tübingen, wollte sich der SV Bondorf nach einem bereits verbesserten Auftreten am Donnerstag im Pokal auch in der Bezirksklasse zu Hause gegen die TSG Reutlingen 2 deutlich besser präsentieren. Auch wenn die Abwehr ein wenig besser stand, merkte man den Unterschied deutlicher im Angriff. Beide Mannschaften begannen mit defensiven Abwehrreihen, die insbesondere bei druckvollem Spiel und seitlichen Bewegungen des Rückraums wenig Gegenwehr zeigten. Dieser nutzte den Platz selber oder brachte die Außenspieler ins Spiel. Es entwickelte sich eine sehr torreiche erste Halbzeit mit wechselnden Führungen. Gegen Ende der Halbzeit erlangte der SV Bondorf gegen die aktiver werdenden Abwehrreihen leicht die Oberhand und konnte dank einem erneut schön vorgetragenen Spielzug mit einer zwei Tore Führung in die Kabine gehen.
Nach der Pause wollte der SV Bondorf schnell für klare Verhältnisse sorgen und die Führung verteidigen und ausbauen, aufbauend auf einer aktiveren und aufmerksameren Abwehr. Zunächst ging dies auch auf und Bondorf ging mit 18:14 in Führung. Doch nach einer schwachen eigenen Überzahl (19:16) sowie einer vom Gegner deutlich besseren Überzahl (19:19) war das Spiel wieder ausgeglichen. Dies lag vorwiegend am wieder auftretenden unstrukturierten, drucklosen Angriffsspiel zusammen mit einem schwachen und inkonsequenten Umschaltverhalten, was die Gäste mit einfachen, schnellen Toren quittierten. Leider lief dies auch danach so weiter und nach acht torlosen Minuten auf Bondorfer Seite lag man mit 19:21 im Hintertreffen. Danach fing man sich wieder im Angriff, obwohl die Spielzüge weiterhin nur selten zu sehen waren. Die Abwehr stand wieder etwas besser, nur reichten Reutlingen die schnelle Gegenzüge um den Abstand weiter auf 23:26 zu erhöhen. Nach einigen torlosen Minuten auf beiden Seiten lag Bondorf in der Schlussminute bei gegnerischem Ballbesitz noch mit zwei Toren zurück. Die Schlusssekunden gestalteten sich aus Bondorfer Sicht spektakulär und führten zu einem am Ende überraschenden und umjubelten Punkt. Im Detail: 20 Sekunden vor Schluss gelingt Andreas Öhrlich der Anschlusstreffer, 14 Sekunden vor Schluss nimmt die TSG Reutlingen 2 eine Auszeit, 6 Sekunden vor Schluss hält David Riestenpatt gen. Richter den freien Abschluss von Reutlingen und wirft 3 Sekunden vor Schluss den Ball zu Philip Wessendorf, der den Kempapass allerdings nicht erreicht, aber den Torhüter soweit irritiert, dass der Ball direkt kurz vor der Schlusssirene im Tor landet.
Am Ende kann man sich über den Punkt freuen, wobei man insbesondere zu Hause mehr von sich selber erwartet. Bezeichnenderweise und hoffentlich ohne Vorbildfunktion verbleibt, dass am Ende ein Bondorfer Fehlpass den Punkt ermöglicht. Trotzdem müssen die technischen Defizite und Abstimmungsprobleme, die immer wieder offenkundig sind, reduziert werden, um schönere und bessere Handballspiele zu zeigen. Hoffentlich kann man hier schon beim nächsten Spiel am Samstag beim TSV Ehningen weitere Fortschritte präsentieren.
Für Bondorf: David (1) und Marius Riestenpatt gen. Richter; Thomas Meier(2), Stefan Schmidt(5/2), Kai Wittmann, Philip Wessendorf(8/4), Marc Hinderjock(1), Robin Pfeffer(3), Daniel Teufel(1), Fabian Kessel(3), Andreas Öhrlich(1), Robin Stieffel, Patrick Schmidt(2)